Je detaillierter eine Welt, desto besser. Eine der Königsdisziplinen: Die Erfindung eigener Sprachen für die fremden Völker, die sich dort tummeln. Besonders bekannte Kunstsprachen oder „Conlangs“ (constructed + languages) sind Elbisch und Klingonisch, aber inzwischen bekommen viele Fantasy- und Science-Fiction-Kulturen einen eigenen Wortschatz spendiert. Ab wann wird aus einem Haufen Vokabeln eigentlich eine „richtige“ Sprache? Der Linguist John McWorther hat die wichtigsten Eigenschaften in einem knackigen Video für TED-Ed zusammengefasst.
Die ganz kurze Fassung: Eine Sprache braucht nicht nur ausreichend Vokabeln, sondern auch eine Grammatik, um sie sinnvoll einsetzen zu können. Und sie wird erst dann eine glaubwürdige Ausdrucksform einer fiktiven Kultur, wenn sie sich über ihre Geschichte verändert hat und nicht perfekt geschliffen daherkommt. Zu einer „richtigen“ Sprache gehören viele Ausnahmen zu grammatikalischen Regeln. Vor allem aber braucht es jemanden, der sie spricht: Im Fall von Elbisch und Klingonisch halten tausende Fans weltweit die Sprachen am leben und bauen sie aus.
Titelbild: Video-Screenshot, illustriert von Enjoyanimation.
Zu einer „richtigen“ Sprache gehören viele Ausnahmen zu grammatikalischen Regeln.
In diesem Punkt irrt der Autor vollständig. Die bekannteste und erfolgreichste Plansprache, Esperanto, ist regelmäßig. Insbesondere unregelmäßige Verben, die als Beispiel im Video angesprochen werden, sind reiner Ballast ohne Nutzen.