Wenn man die Auswirkungen von funktionierender Magie zu Ende denkt, scheinen viele Fantasy-Welten plötzlich schrecklich naiv. Echte Zauberei hieße der Idee eines alternativen Mittelaltes mit ein wenig Hokuspokus genauso Lebewohl zu sagen, wie einer Moderne mit magischer Unterwelt. Und das ist eine große Chance.
Für eine Abenteurertruppe ist ein Zauberer sehr praktisch: Das Lagerfeuer entzündet sich von selbst, man kann das Reisewetter beeinflussen und natürlich ist der ein oder andere Feuerball nützlich, wenn man auf Wegelagerer stößt. Und obwohl solche Fähigkeiten gerade in klassischen (RPG-)Fantasy-Settings gang und gäbe sind, geben sich die meisten solcher Magier damit zufrieden, nach erfolgreicher Abenteurerlaufbahn in einem einsamen Turm zu forschen oder als Berater zu Hofe kryptische Prophezeiungen zu deuten. Absurd! Wie sehr müsste sich eine Gesellschaft verändern, in der jemand mit bloßen Gedanken die Realität unter seinen Willen zwingen kann! Sechs Beispiele, warum „Wie in [hier Epoche einsetzen], aber mit Magie“ nicht funktioniert:
1. Echtzeit-Kommunikation verändert alles
Jahrtausende lang war die Menschheit auf Boten angewiesen, um Nachrichten zu übermitteln. Entfernungen waren nicht nur für Reisen oder den Transport von Gütern entscheidend, sondern auch für den Informationsfluss: Während Nachrichten noch unterwegs waren, konnten Städte erobert werden oder Schiffe sinken. Und wenn man Pech hatte, sank der Bote mit dem Schiff. Wer in so einem Umfeld in Echtzeit zuverlässig kommunizieren kann, etwa durch Artefakte wie die Palantíri oder sogar Telepathie, hat unschätzbare Vorteile: Zugriff auf weit entfernt aufbewahrtes Wissen, die Kurse von Handelsgütern und völlig neue Reaktionsmöglichkeiten in Diplomatie und Krieg.
2. Schnelles Reisen läutet die Globalisierung ein
Gut ausgebaute Straßen haben dem Römischen Reich seine Ausdehnung ermöglicht – was würde erst passieren, wenn magische Reittiere, fliegende Teppiche oder gar Teleportation möglich sind? Schnelles, risikoarmes Reisen fördert den kulturellen Austausch, die Verbreitung von Innovationen und Ideen und lässt den Handel erblühen – aber auch bewaffnete Konflikte können plötzlich eine andere Ausdehnung erreichen. Fantastistan wäre Teil einer globalisierten Welt, die mit einem romantisierten Mittelalter voller kleiner Fürstentümer und abgelegener Landstriche nicht mehr viel zu tun hätte.
3. Das Ende aller Krankheiten
Wer Wunden schließen und Krankheiten einfach austreiben kann, müsste Katastrophen wie die Pestpandemie im 14. Jahrhundert nicht geschehen lassen. Seuchen könnten früher eingedämmt werden und wichtige Persönlichkeiten müssten nicht mehr an einer Lungenentzündung oder einer schweren Kriegswunde sterben. Die Bevölkerung wächst und wächst und wird immer älter – und Schicksalsschläge bestimmen nicht mehr über Wohl und Wehe von Dynastien.
4. Zauberer sind Superwaffen
Gegen Alriks starken Schwertarm ist nichts einzuwenden – aber was sind schon hundert Alriks gegen die Feuerbälle eines einzelnen Zauberers? Egal, wie Magie aussieht: Wenn sie eine physische Komponente hat, würde sie das Erscheinungsbild von Schlachtfeldern völlig verändern. Sogar eine fantastische Variante des Kalten Kriegs wäre denkbar, in der sich zwei Mächte mit ihren magischen Arsenalen zu einem brüchigen Frieden zwingen, weil sonst die Welt untergehen könnte. Vielleicht wäre das aber auch das Ende aller Kriege, weil magische Duelle oder die Mordversuche zaubermächtiger Assassinen die Bevölkerung verschonen.
5. Der Fortschritt rast
Einen Stein zu behauen ist einfach, aber hochwertigen Stahl zu produzieren ist schwer. Es hat tausende Jahre gedauert, um eine Hand voll Innovationen umzusetzen. Erst seit der Industrialisierung macht Technologie eine exponentielle Entwicklung durch. Magie würde diese Entwicklung viel früher einläuten, denn sie löst technische Probleme, die für bestimmte Produkte zwingende Voraussetzung sind: Wer Flammen rufen kann, braucht keinen Hochofen, um kritische Schmelztemperaturen zu erreichen. Wer Erdelementare beschwört, kann die Suche nach Bodenschätzen bequem verkürzen. Wer das Wetter beeinflussen kann, revolutioniert die Landwirtschaft. Wer Material mit Gedanken formt, braucht keine Fertigungsstraßen (spontane Idee: ein Heer aus billigen, magiebegabten Wanderarbeitern in einer Fabrik). Wenn Archimedes Magie gehabt hätte, wären wir heute vielleicht schon in andere Galaxien ausgewandert – heureka!
6. Gott oder Tod
Wenn Magie Macht bedeutet, sind Zauberer Götter, die auf Erden wandeln. Wozu einen Kult um Thor erfinden, wenn Blitze schleudernde Gesellen real sind? Was sind Privilegien wie Geburtsrecht oder Reichtum wert, wenn man der Magie mächtig ist? Die Existenz von Magie zwingt dazu, über eine Spaltung der Gesellschaft nachzudenken: Entweder Zauberei bedeutet, wie ein Gott zu herrschen, oder aus Angst verfolgt und umgebracht zu werden. Hexenverbrennungen gab es schließlich auch schon ganz ohne echte Magie.
Welche Konsequenzen Magie in einzelnen Welten haben müsste, leitet sich natürlich auch von ihrer Funktionsweise und Häufigkeit ab. Alle Beispiele gehen davon aus, dass sie zuverlässig genutzt werden kann und nicht nur auf eine Handvoll Individuen beschränkt ist. Je einzigartiger sie ist, desto geringer sind die Auswirkungen auf eine Welt als Ganzes. Je höher ihr Preis, desto geringer die Anwendungsmöglichkeiten im Alltag. Die Welt von Harry Potter ist nach diesen Überlegungen natürlich absoluter Quatsch, aber sie fasziniert trotzdem und eine „magische Realität“ hat damit schon die einzige Daseinsberechtigung, die sie braucht. Eine klassische Fantasy-Welt ist ebenso wenig „falsch“ wie eine alternative Gegenwart mit versteckten Magierlogen oder eine Zukunft mit sternenfahrenden Astro-Zauberern.
Doch im Gedankenspiel um die Konsequenzen von Magie liegt auch eine große Chance: So kommt man vielleicht zu ganz neuen, frischen Ideen, die die Fantastik als Ganzes weiterbringen. Es gibt viele Stellschrauben, an denen sich beim Thema Magie drehen lässt. Originalität ist immer gut.
Hier Teil 1 lesen: Von Mystik und Wissenschaft
Titelbild: „John Dee performing an experiment before Elizabeth I“, Henry Gillard Glindoni (gemeinfrei)
Sehr einleuchtend! Ich werd einiges beim eigenen Weltenbasteln sicher berücksichtigen, vielen Dank!
Schöner Beitrag. Darüber machen sich leider die meisten Autoren viel zu wenig Gedanken.
Eins meiner Lieblingsthemen, und eines worüber ich mir auch selber beim Basteln vergleichsweise viele Gedanken mache. Ich finde, eine ganz praktikable Herangehensweise ist, sich zu überlegen, welche Möglichkeiten man den Bewohnern seiner Welt NICHT an die Hand geben will.
Ein Beispiel, das auch ganz gut in die obige Liste gepasst hätte: Wenn Magier Gedanken lesen können, ist davon auszugehen, dass die Obrigkeit (= Polizei) auch diese Möglichkeit haben wird – und dann bekommt der Satz „Verbrechen lohnt sich nicht“ plötzlich ein ganz neues Ausmaß! 😉 In einem diktaturähnlichen Staat haben es Dissidenten dann viel schwerer, Spionage wird andererseits viel leichter… und wenn man all das NICHT will, tja, dann muss man vielleicht drauf verzichten, dass magisches Gedankenlesen möglich ist, oder sich wenigstens „counter“ dagegen einfallen lassen.
Umgekehrt kann man natürlich auch einfach sagen „embrace it, and roll with it“. Kommunikation mit magischen Kristallkugeln führt dazu, dass die wichtigsten Botschaften eben nicht mehr mit Boten versandt werden? Tja, dann ist das eben so, und ist eine Eigenart deiner Welt! Deal with it! 😀
Schöner Artikel! Ich finde die Grundidee so beachtenswert, dass sie zwingend ins Pflichtenheft jedes Welterbauers/jeder Welterbauerin gehört, aber bei einigen Schlüssen kommen bei mir neue Fragen und auch Widerspruch auf (gerade auch mit Blick auf Teil 1 dieser Reihe).
Bsp.:
Magier als Waffe:
Ich stimme zu, dass Magie als verfügbare Waffe das Aussehen von Schlachten in pseudohistorischen Settings verglichen mit ihren realen Vorbildern ziemlich verändern wird. Aber: Der Einfluss auf die Bevölkerung bzw. deren Schutz ändert sich durch das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Magie meines Erachtens nicht, sondern höchstens durch das Mindset, das ich meinen kriegführenden Parteien mitgebe. Die Möglichkeit für Attentäter und Stellvertreterduelle gibt es mit Magie genauso wie ohne. Warum also die Existenz von Zauberei ausgerechnet hierauf bezogen einen konzeptuellen Unterschied in der Entwicklung der Kriegsführung einer Welt darstellen sollte, erschließt sich mir noch nicht.
Göttlichkeit/Dämonisierung:
„Wozu einen Kult um Thor erfinden, wenn Blitze schleudernde Gesellen real sind? “ / „Entweder Zauberei bedeutet, wie ein Gott zu herrschen, oder aus Angst verfolgt und umgebracht zu werden.“
Wenn, wie am Schluss des Artikels gesagt, Zauberei in allen Beispielen hochverfügbar und gut kontrollierbar sein soll, ist Magie doch eigentlich im Gegenteil sehr normal und rangiert im gleichen Rahmen wie andere (Hoch-)Technologien. Erfolgreiche Magier sind dann verglichen mit der heutigen Realwelt so göttlich oder gefürchtet wie Besitzer eines Flug- oder Führerscheins oder eines Handys, wie Ingenieure, Ärzte, Physiker, Angehörige der Special Forces oder der Medien. Also vielleicht schon gerne mal Promis oder Feindbilder, vielleicht gesellschaftliche Elite (Gattaca), aber keine auf Erden wandelnden Götter. Das wären sie bei wenig verbreiteter und dabei gleichzeitig mächtiger Magie – eben durch deren Exklusivität und Unerklärlichkeit.
Das Vorhandensein solcher Kräfte schließt auch Religiosität mE nicht aus. Auch wenn ich selbst Blitze rufen kann, muss ich mir eine Erklärung dafür zurechtlegen, was am Himmel abgeht, wenn ich oder meine Kollegen es gerade nicht tun, es aber trotzdem gewittert. Und wenn Magie auf der anderen Seite sogar vielleicht nichtmagischen wissenschaftlichen und technischen Fortschritt weitgehend ersetzt, stehen mystische Erklärmodelle der Welt vielleicht sogar weit höher und länger im Kurs als profane/mundane: Wenn ich Blitze qua Magie, also kraft meines Willens rufe, glaube ich vielleicht viel eher und epochal gesehen länger daran, dass Thor, Lei Gong, Perun, Shango oder Taranis droben im Himmel ständig genau das gleiche tun, statt mir auf Ursachenforschung über Naturwissenschaften Gedanken zu machen und die Welt zu ‚entzaubern‘ – gerade weil „a god did it“ analog zu „a wizard did it“ als Erklärmodell für mich durchaus alltäglich und plausibel ist.
Wenn Heilmagie hochverfügbar und bezahlbar ist, erhöhe ich vielleicht die Lebensspanne, aber bildet sich dann vielleicht z.B. so etwas wie Hygienebewusstsein gar nicht erst aus? Sind Naturwissenschaften nötige, die Zauberei unterstützende Hilfswissenschaften, oder als Erklärmodell weitgehend überflüssig? Auch hier wieder also: Ist Heilkunde, Krankheitsverständnis und Körperwissen damit streng mystisch-religiös (mir gefällt in diesem Zusammenhang sehr, dass im Artikel von „Austreibung“ von Krankheiten die Rede ist) oder profan? Kann ich systematisch Krankheitsursachen bekämpfen oder bin ich auf (wenn auch sehr erfolgreiche) Behandlung beschränkt?
Magie kann also gefühlt den Techlevel einer gegebenen historischen Epoche stark erhöhen, aber gleichzeitig dafür sorgen, dass der Blick auf die Welt und die Vorgänge in ihr steckenbleibt (sofern dem Weltdesign nicht eine ihrerseits durch und durch magisch erklärte Welt zugrundeliegt, natürlich). Meisterperson bloggt dazu gerade hier: https://meisterperson.wordpress.com/2016/05/05/magie-fortschritt/?pk_campaign=pifeed&pk_kwd=magie-fortschritt
„Magiemodelle“ bin ich auch schon mehrmals im Kopf durchgegangen: Wie kann die Magie in einer Welt beschaffen sein, so dass die Welt nicht gleich zusammenbricht, die Magie aber über harmlosen Spaß hinausgeht, also tatsächlich zu einem fantastischen, interessanten Element wird?
0. Irgendwo muss eine Grenze sein. Ansonsten würde es auf einen Endkampf der Magier hinauslaufen nach dem Motto „Wer zuerst zaubert, gewinnt“.
1. Was begrenzt die Magie? Kostet sie Kraft (oder Zutaten, Hilfsmittel), kann sie nicht jeder wirken, sind die Formeln oder das Wissen geheim? Setzen Politik und Gesellschaft bestimmte Einschränkungen durch (und sei es ganz praktisch: „wir bringen die Magier im Schlaf um, wenn sie sich nicht selbst beherrschen“)?
2. Wer Magie vorhersehbar wirken kann, ist mächtig. Wie ist also das Verhältnis zu den bestehenden Mächtegruppen (Adel und Klerus) ?
3. Kann jeder (z.B. mit der richtigen Ausbildung) Magie wirken oder muss man eine angeborene Gabe haben? Im ersteren Fall würde Magie ein weiteres Instrument für die bereits Mächtigen, im letzteren könnten die Mächtigen Magier fördern oder verfolgen, je nachdem, ob sie gehorsam sind oder nicht.
4. Kann Magie intuitiv gewirkt werden oder muss man sie lernen? Intuitive Magie mit starken Auswirkungen muss einer Beschränkung unterliegen, sonst landet man beim „mit Gedanken töten und keiner kann’s beweisen“. Magie, die gelernt werden muss, kann über die oben genannten Mächtegruppen reguliert werden – und natürlich über bereits ausgebildete Magier, die sich gegenseitig misstrauen und die Konkurrenz kleinhalten wollen.
Die leichte Verfügbarkeit von Magie kann schnell dazu führen, dass sich auf sie verläßt und dann weltliche Techniken vernachlässigt. Warum den Ackerbau verbessern, wenn ich mir jeden Tag mein Brot herbeizaubere? Ein Vorteil in der Versorgung kann schnell zum Nachteil beim Fortschritt werden. Wer mit seinen Mitteln nicht haushalten muss, hat kein Motiv dafür, effizient mit ihnen umzugehen.
Persönlich finde ich beim Thema Magie auch eine mystische Komponente wichtig: Damit Magie nicht mit Technologie gleichzusetzen ist, sollte sie (zumindest für die Bewohner der Welt, idealerweise auch für Leser etc.) nicht komplett rationalisiert sein. „Magiesysteme“ sind ein beliebtes Weltenbau-Thema, aber übernatürliche Dinge lassen sich eben nur begrenzt systematisieren, sonst sind sie eben doch nur „natürlich“.
Fragen kann man zum Thema Magie auch eine Menge stellen – ein paar zusätzliche zu deiner Liste findest du im Weltenbau Fragenkatalog.
Oh, die Liste ist ja schön! Die gehört eigentlich im Artikel oben erwähnt. 🙂
Was das mystische Element angeht, so stimme ich zu. Hier gilt eine Art Umkehrung 3. Clarkeschen Gesetzes (von Arthur C. Clarke):
„Jede hinreichend profane Magie ist von Technik nicht zu unterscheiden.“
Man denke an sehr weltlich handelnde Alchimisten. Ist das noch Magie oder schon frühe Wissenschaft?
Umgekehrt ist die „Magie der Technik“ ausgerechnet bei Star Trek gut zu beobachten, wo in einigen Folgen die Erklärung oder Lösung über Technik-Geschwafel kommt, bei dem der Hintergrund einfach als gegeben hingenommen wird, obwohl nichts erklärt oder verständlich ist:
„Wir können über X-Teilchen beweisen, dass es sich mit Y so verhält.“
„Captain, wenn wir Z-Ionen einsetzen, kommen wir [die schier aussichtslose Lage] lösen!“
(Hoppla, bin jetzt erst über deinen Blog gestolpert, bravo!)
Zu Magie hatte ich mir kürzlich auch wieder Gedanken gemacht, denke aber, dass man mit wenigen Gedankengängen das geschilderte Problem in den Griff bekommt:
1. Magie ist nicht allmächtig
Wenn Magie alles könnte, bräuchte es keine Abenteuer. Mit den oben thematisierten Teleportationszaubern wäre zB der „Herr der Ringe“ nur eine knappe Seite lang und hieße „Einmal Mordor und zurück“. Tatsächlich zaubert aber der Archetypus Gandalf eigentlich erstaunlich wenig. Genauso wie in SF auch Technik nicht alles kann. Der dramaturgische Reiz in Geschichten und Rollenspiel besteht ja gerade darin, mit begrenzten Mitteln zu einem Ziel zu kommen, Magie ist dabei nur ein begrenztes Mittel unter anderen.
2. Magie kann nicht jeder
Eine Welt, in der sich jeder schon zum Frühstück seinen Toast magisch röstet, verliert an Spannung. Magie wirkt doch gerade dann besonders mächtig und geheimnisvoll, wenn sie eben eine absolute Ausnahme bleibt, die den allermeisten nicht zugänglich ist.
3. Trotzdem: Warum beherrschen Magier nicht die Welt?
Weil Macht so nicht funktioniert. König wird und bleibt man nicht, weil man der beste Schwertkämpfer eines Landes ist (um eine andere bedeutsame Kulturtechnik zum Vergleich zu wählen). Sondern weil man zB von einem allgemeinen Weltbild profitiert, das die eigene Macht sowieso nicht in Frage stellt. Oder weil man einfach weiß, wie Macht organisiert wird: So dass man im Mittelpunkt eines gesellschaftlichen Beziehungsgeflechtes steht, von dessen Erhalt sich die meisten Beteiligten mehr versprechen als von einem dahergelaufenen Schwertkämpfer. Die eigentliche Drecksarbeit muss man dann nicht mehr selber machen.
Also: Auch unter den Prämissen 1+2 kann eine Magierakademie mit 20,30 Mitgliedern sicher erstaunliche Dinge leisten. Gegen einen fanatische Lynchmob, der die verfluchten Hexer brennen sehen will, ist sie dennoch chancenlos. Da ist es doch sinnvoller, sich unter den Schutz des allgemein anerkannten Königs zu stellen und im Gegenzug für ein bißchen Hokuspokus an seinem Hof zu sorgen!