Die Phantastik, egal ob Fantasy oder Science-Fiction, lebt vom Fantastischen, Ungewöhnlichen, Bezaubernden. Dazu gehören auch faszinierende Orte, Naturphänomene und Landstriche. Mutter Natur ist in ihrer bizarren Schönheit unübertroffen: Diese realen Landschaften lassen sich einfach in die eigene Welt einbauen oder als Inspiration nutzen.
1. Salzseen: Salar de Uyuni, Bolivien
Der Salar de Uyuni in Bolivien ist mit einer Fläche von mehr als 10.000 Quadratkilometern der größte ausgetrocknete Salzsee der Erde. Er ist fast völlig ohne Leben, lediglich einige südamerikansiche Flamingo-Arten nutzen ihn als Brutstätte. Während der Regenzeit steht die Ebene zeitweise einige Zentimeter unter Wasser.
2. Basaltformationen: Svartifoss, Island
Der Svartifoss ist ein Wasserfall des Stórilækur Bachs. Svartifoss bedeutet „schwarzer Wasserfall“, benannt ist er nach den dunklen Basaltsäulen, die ihn wie Orgelpfeifen umrahmen. Die Säulen sind wie ihre bekannteren Verwandten des Giant’s Causeway in Irland durch das langsame Abkühlen von Lava entstanden. Ähnliche Formationen gibt es auch in Fingal’s Cave, Schottland.
3. Mehr Farbe im Gebirge: Zhangye Danxia Geopark, China
Die faszinierenden Farbschichten der Berge im Zhangye Danxia Geopark wurden durch Erosion des roten Sandsteins sichtbar. Enstanden ist die Schichtung durch dieselbe Plattentektonik, die auch das Himalaya aufgetürmt hat.
4. Wälder aus Felsnadeln: Tsingy de Bemaraha, Madagaskar
Der Tsingy de Bemaraha Nationalpark in Madagaskar ist voll bizarrer Kalksteinformationen, den „Tsingys“, die einen steinernen Wald bilden. Die Karstlandschaft enstand durch Erosion des Kalksteins: Regen und abfließendes Wasser haben sich so lange in den Boden gegraben, bis nur noch die Felsnadeln übrig waren. Das Ökosystem ist einzigartig: Am Fuß der Formationen ist die Umwelt extrem feucht, es gibt sogar Mangroven. Oben auf den Tsingys herrschen savennenartige Bedingungen. Ähnliche Formationen gibt es im Yunnan Nationalpark in China.
5. Vulkanlandschaften mal anders: Danakil-Senke, Äthiopien
In der Danakil-Senke in Äthiopien treffen drei aktive Grabenbrüche aufeinander, was zu hoher vulkanischer Aktivität führt. Das Gebiet ist eine der heißesten Regionen der Erde. Schwefelquellen, Salzablagerungen und Geysire machen die Landschaft einzigartig.
6. „Gläserne“ Höhlensysteme: Gletscherhöhlen, Mendenhall Gletscher, Alaska, USA
Gletscherhöhlen entstehen durch Schmelz- und Regenwasser, dass sich am Boden eines Gletschers seinen Weg sucht, oder durch Sublimation, dem direkten Übergang von Eis zu Wasserdampf in kalten, trockenen Wintern. Sie sind in Gletschern weltweit zu finden.
7. Außergewöhnliche Flora: Sokotra, Jemen
Sokotra ist eine Inselgruppe, die zum Jemen gehört, und wird auch „Galapagos des Indischen Ozeans“ genannt. Mehr als ein Drittel der rund 800 einheimischen Pflanzenarten kommen nur auf diesen Inseln vor. Typische Vertreter sind der Drachenbaum (oben), ein evolutionäres Relikt aus der Kreidezeit, und verschiedene Baobab-Arten (unten).
8. Schneeweiße Wüste: White Sands National Monument, New Mexico, USA
Das ist kein Schnee: Die Wüste im White Sands National Monument im Tularosa Becken entstand aus Gips, der auf dem Grund eines flachen Meeres lag. Er trocknete aus und wurde mit Ablagerungen angereichert zu Stein. Im Becken liegt außerdem eine große Alkali-Ebene, die in der letzten Eiszeit enstand.
9. Zugänge in den Untergrund: Cenotes, Yucatan, Mexiko
Schon wieder Karstlandschaften: Die Halbinsel Yucatan ist wegen ihnen völlig durchlöchert. Mehr als 1000 Cenotes sind bekannt, eingestürzte und mit Süßwasser gefüllte Höhlen. Viele sind sogar miteinander verbunden und Teil der größten zusammenhängenden Höhlensysteme der Welt. Unterirdisch fließendes Wasser löst den Kalkstein auf, bis die Decke nicht mehr tragfähig ist. Die Cenotes werden auch als „großer Strom der Maya“ bezeichnet: Während sich überall auf der Welt Hochkulturen an großen Flüssen ansiedelten, konnten die Maya auf die Cenotes zur Wasserversorgung zurückgreifen.
10. Antarktische Oasen: Trockentäler, Antarktis
Die Antarktischen Trockentäler sind eine Reihe von eisfreien Tälern im transantarktischen Gebirge. Sie werden auch „Antarktische Oasen“ genannt. Allerdings sind sie noch lebensfeindlicher als die Eiswüste selbst: Die klimatischen Bedingungen gehören zu den extremsten der Erde, im Winter fallen die Temperaturen auf -50°C, im Sommer erreichen sie höchsten -10°C. Vom Land her wehen ganzjährig orkanartige, trockene Winde, die selbst Felsen spalten. Die Winde fallen von den umgebenden Bergrücken ab, wo sie Schnee abgelagert haben und jetzt auch den letzten Rest Feuchtigkeit aus den Tälern pusten. Tiere, die dort verenden, werden dadurch mumifiziert. Leben in Form von Mikroben gibt es nur unterirdisch, im Sommer an den Rändern einiger Seen und in Pfützen, die so salzhaltig sind, dass sie nicht gefrieren können.
Noch nicht genug? Vielleicht hilft diese Videoreihe weiter.